24  STUNDEN AM TAG  30. JUNI

24  STUNDEN AM TAG  30. JUNI

 

Solange er trinkt, kann oder will ein Alkoholiker nicht in der Gegenwart

leben. Demzufolge lebt er in einem ständigen Zustand von Furcht und Reue,

teils wegen seiner gottlosen Vergangenheit mit all ihren krankhaften Reizen,

teils wegen der ungewissen Zukunft mit ihren dunklen Vorzeichen. Seine

einzige Hoffnung besteht deshalb darin, sich auf die Gegenwart einzustellen

– auf das Heute. Heute gehört uns die Welt. Die Vergangenheit ist

unwiderruflich dahin. Die Zukunft ist unberechenbar wie das Leben selbst.

Nur das Heute gehört uns.

 

Lebe ich in der Gegenwart?

 

MEDITATION

 

Ich muss mein Vorleben so weit wie möglich vergessen. Es gehört

verflossenen Zeiten an und es lässt sich nichts mehr daran ändern – es sein

denn, ich kann etwas wieder gut machen. Sonst aber Schwamm drüber. Ich darf

nicht mit alten Schuldgefühlen beladen herumlaufen, sondern muss

zuversichtlich vorangehen. Dann werden sich die Wolken verziehen, und mein

Weg wird sich lichten und mit jedem Schritt weniger steinig sein. Gott trägt

dem nichts nach, den er wiederhergestellt hat. Und so kann aus mir noch ein

ganzer und freier Mensch werden, so sehr ich mein Leben auch bislang

verpfuscht haben mag. Erinnern wir uns doch der Worte: „So verdamme ich dich

auch nicht, gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.“

 

GEBET

 

Ich bete, dass ich mich nicht länger mit meiner Vergangenheit belasten

möge.

(Quelle: HAZELDEN MEDITATIONSBÜCHER „24 STUNDEN AM TAG“ Wilhelm Heyne Verlag, München – Copyright 1990)

GUTE 24 STUNDEN

Gabi, Alkoholikerin