HEUTE – Gedanken zum Tag – 30. Oktober
LEBEN UND LEBEN LASSEN
Noch nie ist es in unserer Gemeinschaft wegen unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten zu einer Spaltung gekommen. Auch hat unsere Gemeinschaft noch niemals öffentlich für eine Sache in dieser zerstrittenen Welt Partei ergriffen. Wir sollten uns das aber nicht als Verdienst anrechnen. Man könnte eher sagen, dass uns diese Tugend angeboren ist. … „Solange wir uns über diese Dinge nicht untereinander streiten, ist es klar, dass wir es nicht öffentlich tun.“
(ZWÖLF SCHRITTE UND ZWÖLF TRADITIONEN, S. 169)
Denke ich daran, dass ich ein Recht auf meine eigene Meinung habe, aber dass andere sie nicht teilen müssen? Das ist der Sinn von „leben und leben lassen“. Das Gelassenheitsgebet erinnert mich daran, mit Gottes Hilfe „Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann“. Versuche ich immer noch, andere zu ändern? Wenn es heißt, „Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann“, denke ich dann daran, dass meine Ansichten eben meine und deine Meinungen die deinen sind? Habe ich immer noch Angst, ich selbst zu sein? Wenn es heißt „Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden“, denke ich dann daran, dass meine Ansichten aus meiner Erfahrung kommen? Wenn ich die Einstellung „ich weiß alles“ habe, bin ich dann nicht bewusst streitsüchtig?
Euch allen gute 24 Stunden
(Quelle: HEUTE-Gedanken zum Tag – Betrachtungen von AA-Mitgliedern für AA-Mitglieder. Copyright: 1990 – Anonyme Alkoholiker deutscher Sprache – Alle Rechte vorbehalten)