24 STUNDEN AM TAG – 4. MAI
Als ich noch trank, hatte ich stets das Bedürfnis, mich aufzuspielen. Dazu erfand ich die unglaublichsten Geschichten und erzählte sie so oft, dass ich heute beinahe selbst daran glaube, obgleich ich genau weiß, dass sie erfunden sind. Ich hing in den schäbigsten Kneipen herum, nur um dort vor meinen Zechkumpanen anzugeben. . Ich brauchte das, weil ich im Grunde meines Herzens nur allzu gut wusste, dass ich ein Versager war. Meine Aufschneiderei diente lediglich dazu, mein Minderwertigkeitsgefühl zu verdecken.
Spiele ich mich noch immer auf?
MEDITATION
Gott ersann das Weltall und erschuf es dann. Sein Gedanke rief auch mich ins Leben. Ich sollte über seinen Schöpfergeist nachsinnen. Ich sollte mich in Gedanken mit Gott beschäftigen und ein gottgefälliges Leben führen. Die stillen Augenblicke der Zwiesprache mit ihm sollten dazu dienen, meinen Geist zu schärfen. Es ist eine Lebensaufgabe, sich zu voller innerer Reife zu entwickeln. Darin liegt der Sinn meines Daseins.
GEBET
—
Ich bete, ich möge über Gottes Schöpfergeist nachdenken.
Ich bitte Gott, dass ich so lebe, wie er es wünscht.
—
(Quelle: HAZELDEN MEDITATIONSBÜCHER „24 STUNDEN AM TAG“ Wilhelm Heyne Verlag, München – Copyright 1990)
—
GUTE 24 STUNDEN
Gabi, Alkoholikerin
—